Mensch und Hund

Du liebst Deinen Hund. Er bereichert Dein Leben, manchmal glaubst Du niemand versteht Dich so gut wie er, und Du magst Dir nicht vorstellen, wie es ohne ihn wäre.  Du fühlst Dich mit ihm innig verbunden und möchtest alles dafür tun, dass er sich bei und mit Dir wohl fühlen kann. Es ist Dir wichtig, ihm alles zu geben, was er braucht.

 

Auch Dein Hund liebt Dich und zwar mit einer Bedingungslosigkeit, die Dich vielleicht manchmal ganz fassungslos machen und Dein Herz weiten kann.

 

Hunde sind überaus feinfühlig und sehr aufmerksam. Sie lauschen nicht nur Deinen gesprochenen Worten, sondern lesen auch Deine Mimik, Deine Gestik und ganz besonders Dein autonomes Nervensystem. Deshalb spürt jeder Hund ganz genau was sein Mensch gerade fühlt. Hunde wissen also immer, wie es Dir tatsächlich geht. Wenn Du Dir z.B. Sorgen machst, dass Dein Hund beim Spazierengehen wieder in die Leine springen und andere Hunde oder Menschen verbellen wird, nimmt Dein Hund das wahr und orientiert sich an Deiner Anspannung, was seinen Stress vermehrt und es Euch sehr schwer macht, solchen Situationen mit einem anderen Verhalten zu begegnen.

 

Es ist von immenser Bedeutung für Dich und Deinen Hund, so entspannt wie möglich zu sein. Denn durch seine große Sensibilität nimmt er an jeder Deiner Stimmungen Anteil, was Auswirkungen auf sein eigenes Befinden und Verhalten hat: bist Du traurig, merkt auch Dein Hund das. Bist Du im Stress, ist auch Dein Hund unter Spannung, hast Du Angst, empfängt auch Dein Hund diese Gefahrensignale.

 

Wenn Du durch Bindungsverletzungen in Deiner Prägezeit Traumafolgen trägst, ist es unvermeidlich, dass diese auch den Umgang mit Deinem Hund bestimmen. Musstest Du beispielsweise selbst in Härte und Disziplin aufwachsen, wirst Du bei Deinem Hund viel Wert auf "Regeln", "Grundgehorsam", "Abrufbarkeit", "Grenzsetzung" etc. legen. Dass ein friedliches und glückliches Zusammenleben ganz ohne solche "Befehle" auskommt, wird Dir unvorstellbar erscheinen.

Überdies betonen alle gängigen Hundeschulen, dass ein problemloses Zusammenleben mit einem Hund nur dann möglich ist, wenn Du ihn "erziehst", ihm Deine Regeln beibringst, an die er sich unbedingt zu halten hat und Du ihm fortwährend zeigen musst, dass Du der Chef bist, weil er Dich sonst dominiert und Dir auf der Nase herumtanzt.

 

Das Leben mit einem Hund so limitiert sehen zu müssen ist bitter traurig, denn der gewünschte Kasernenhofgehorsam verwandelt entspannte und liebevolle Hunde in hochstressbelastete Wesen, die nicht mehr zur Ruhe kommen, stark verunsichert sind, kein Selbstwertgefühl haben und überwiegend erleben alles falsch zu machen.

Abgesehen von den körperlichen Folgen solchen Lebens, wie z.B. ein schwaches Immunsystem, Anfälligkeit für Parasiten, Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis wie Arthritis, Arthrose etc.,  entwickeln Hunde Verhaltensauffälligkeiten wie Selbstverletzung, Aggressionen oder Meideverhalten, die dann als erneute Begründung für die Notwendigkeit einer "konsequenten Erziehung" dienen.

 

Dieser Teufelskreis kann nur unterbrochen werden, wenn Du zutiefst verstehst, warum Dein Hund ein auffälliges Verhalten zeigt. Bindungstrauamatisierte Hunde sind im Überlebensmodus; sie haben keine Kapazität neue Dinge zu lernen oder ihr Verhalten zu ändern. Bevor sie auf Auslösereize anders als üblich reagieren können, muss ihr Nervensystem aus dem Hochstress heraus reguliert werden.

 

Deine Hinwendung zu Dir selbst und Deine eigene Traumaheilung ist also gleichzeitig die beste Möglichkeit dafür, dass Du mit Deinem Hund entspannt leben und ein wirkliches Dream-Team werden kannst.

Die Kriterien, die Dich in Deine eigene Heilung bringen sind genau dieselben, die Deinen Hund heilen lassen, denn alle Säuger haben das gleiche autonome Nervensystem.

Es lohnt sich sehr, dass Du Dich mit Deinem autonomen Nervensystem beschäftigst, denn es ist der Schlüssel zu Gesundheit, Freude, Inspiration, Glück und Leichtigkeit.

 

Übrigens: der Hund, mit dem Du gerade zusammenlebst, ist keineswegs zufällig bei Dir gelandet. Egal ob er aus einer Züchtung oder dem Tierschutz kommt, ist er mit einer speziellen "Mission" zu Dir gekommen, und seine Absicht ist es immer, Dich in Deinen Prozessen und Deiner Entwicklung zu unterstützen. Es ist eine wunderschöne Aufgabe, diese ganz besondere Bindung zwischen Dir und Deinem Tier zu erforschen, zu vertiefen und von der tiefen Weisheit der Hunde zu lernen.

 

Empfohlener Link: Wäre es nicht schön und manchmal sogar sehr wichtig, wenn Du ganz genau wüsstest, was Deinen Hund beschäftigt, wie er sich fühlt, was er sich wünscht und welche Botschaft er an Dich hat? 

Die großartige Tierkommunikatorin Heidrun Funk kann es Dir sagen: www.delphi-tierkommunikation.de