Warum erlebe ich Partnerschaften als schwierig?
Warum finde ich mich in immer den gleichen Konflikten und Situationen, unabhängig vom Partner?
Wie kann ich im Kontakt mit meinem Partner verbunden mit mir selbst bleiben?
Ist es egoistisch, wenn ich meinen Bedürfnissen Raum gebe?
Diese Fragen tauchen in unzähligen Beziehungen auf, und um sie beantworten zu können, ist es sehr hilfreich, sich mit Bindungs- und Entwicklungstraumatisierungen zu beschäftigen.
Sehr viele Menschen mussten in ihrer Kindheit erleben, dass die Eltern sie nicht zu 100 Prozent so lieben
und akzeptieren konnten, wie sie sind. Sie erlebten sich dadurch als nicht gut genug und lernten, dass sie sich anstrengen müssen, um dann vielleicht Liebe zu erfahren. Diese Erfahrungen von
Zurückweisung und Kritik sind im Nervensystem eingebrannt und lassen sich nicht durch positive Gedanken auflösen.
Das hat weitreichende Konsequenzen für das gesamte Leben und definiert u. a. das Selbstbild, es bestimmt die Art, wie sie andere Menschen wahrnehmen und wie sie ihre Partnerschaften gestalten können.
Bindungs- und Entwicklungstraumatisierungen wirken also stark in die Beziehungsebene hinein.
Wer nichts über Traumadynamik weiß, wird versuchen, auftretende Schwierigkeiten über Verhaltensänderungen zu lösen.
Das kann aber leider nicht gelingen, weil die in der Prägezeit erworbenen Schutz- und Verarbeitungsstrategien immer stärker sind, als jedes mentale Programm.
Eine transformierende Paarberatung muss also traumasensibel sein. Das bedeutet, dass ein tiefes Verstehen der verletzten Psyche, der ungelösten Emotionen und der daraus resultierenden Verhaltensweisen die Voraussetzung für gelingende Veränderung ist.
Die solcherart verarbeiteten Traumatisierungen wirken sich dann nicht mehr destruktiv aus, sondern tragen – im Gegenteil - zu einer erfüllten und innigen Partnerschaft und zur Tiefe und Bewusstheit bei.